Familie Maus
Das Eisvergnügen - Geschichten der Familie Maus Drucken


"Einmal Waldmeister bitte", rief Frau Maus dem Eismann zu und versuchte dabei das Gleichgewicht zu halten, denn ihre acht kleinen Schützlinge konnten es kaum noch erwarten. Den ganzen Tag schon hatte die Rasselbande auf dieses Ereignis gelauert und ungeduldig die Stunden, ach nein, die Minuten gezählt.

"Mutti, gehen wir nun endlich in den Park?"
"Ist es jetzt so weit?" und " Nein, ich esse heute Mittag lieber nicht so viel, sonst schaffe ich mein Eis nicht!", waren nur einige der Sätze, die sich die Mäusemama so anzuhören hatte. Die Schularbeiten waren noch nie so schnell erledigt gewesen, doch vor der Schleckerei stand erst ein Spaziergang durch den Park auf dem Programm.
"Nun passt doch auf", ermahnte die Mäusemama ihre muntere Schar, denn um ein Haar hätte Priemelchen, das Nesthäkchen der Familie, ihr Lieblingsbärchen verloren.
"Mami, Mami, mein Schmuseli, mein Schmuseli" fiepste es laut und Mutter Maus konnte im letzten Moment das Herausfallen von Priemelchen aus dem Kinderwagen verhindern.
"Alles Halt, sonst gibt es kein Eis", rief da eilends die Mäusemutti.
Leicht unwillig gehorchte die ganze Truppe dem Befehl, nur Maiky musste von seiner Schwester etwas unsanft am Hosenträger zurückgehalten werden. Nachdem das heißgeliebte Lieblingsschmuserl wieder bei Priemelchen gelandet war, ging es weiter.

"Hallöchen Frau Maus", rief es plötzlich und Mama Maus hielt inne.
"Nee, nicht schon wieder Mutti, komm, es ist doch nicht mehr weit", quengelten die Kinder und Piepsi zog beharrlich an der Jacke von Frau Maus, denn alle ahnten eine längere Pause, als Frau Bachstelze sich direkt vor den Kinderwagen platzierte.
Sie gehörte zu der Sorte "Ich-rege-mich-erst-einmal-wegen-alles-auf-Bewohnern und deshalb nicht sonderlich beliebt.
"Hamse schon gehört, was gestern in der Schuhmannstraße passiert ist? Unmögliche Sache, das. Da haben doch ein paar Kinder einfach den ganzen Bürgersteig mit Kreide vollgemalt. Schrecklich, einfach schrecklich, vor allem der Dreck und die Farben, die dadurch an den Schuhsohlen heften bleiben."
In ihrer Aufregung vollführte Frau Elfriede Bachstelze knicksende Bewegungen und hüpfte mit prüfendem Blick vor der ungeduldigen Kinderschar hin und her, so als ob sie unter ihnen die Straßenmaler vermutete.
Doch zur freudigen Überraschung der Kinder nutzte Mama Maus einen Seitwärtssprung von Frau Bachstelze und manövrierte entschlossen den Kinderwagen mit Priemelchen an der doch leicht aufdringlichen Plaudertasche vorbei. Priemelchen klatschte begeistert in die Pfoten und die Mäusegeschwister folgten dicht gedrängt hinterher.
"Tut mir leid", rief Mutti Maus im Vorbeieilen, "Wir haben eine sehr wichtige Verabredung!" und ließ die verdutzte Bachstelze am Wegrand stehen.
Die Kinder jubelten: "Hurra, Mutti, jetzt aber ein Eis" und "Ich will die größte Waffel haben." "Nein, ich und außerdem komme ich zuerst dran!" Schon ging das Geschubse los und Mama Maus hatte alle Pfoten voll zu tun.
"Ein Mäuseschwänzchen nach dem anderen!", rief sie laut. Endlich beruhigten sich die Kinder etwas und Meki, der Eismann, konnte die Bestellung aufnehmen.
"Also erst einmal eine Waffel mit Waldmeister, dann mit Nuss, eine mit Vanille und zwei mit Schokolade", wiederholte er mit einem Lächeln und Mama Maus nickte erleichtert.
"Ich will mit Schokolade". "Ja wir auch!", riefen da Teddy, Mausi und Tine im Chor." Ich möchte unbedingt Erdbeere!", prustete Stupsi, die älteste der Mäuseschwestern heraus.
"Aber ja doch, gleich!", bemerkte Mama Maus und wischte sich über die Stirne. Endlich waren alle versorgt. Doch halt, hörte man da nicht ein kleines Schluchzen?
Ach, herrje, fast hätten alle Priemelchen vergessen. Ganz fest hielt sie ihr Schmuseli und zog einen Schmollmund.
"Schmuseli gaaanz traurig, weil will doch auch leckeres Meki-Eis!", fiepste es zum Stein erweichen und eine dicke Träne rollte über die kleine Mäusebacke.
"Ach, mein kleiner Schatz, sei nicht traurig, gleich bekommt dein Schmuseli sein Lieblingseis!", tröstete Mutti Maus das Nesthäkchen und wollte die Bestellung aufgeben, doch Meki kannte die Vorliebe seiner jüngsten Kundin und hielt ihr die Lieblingssorte Tutti Frutti in einer knusprigen Waffel entgegen.
"Und eine Überraschung obenauf", verkündete er geheimnisvoll und steckte ein kleines Schirmchen auf die leckere Kugel. Priemelchen machte ganz große Augen und strahlte mit Mecki um die Wette.
"Ach, herrlich, so ein Nachmittag im Park", dachte Mutti Maus und gönnte sich einen Eiskaffee mit Schokostreuseln.

© Heidemarie Andrea Sattler
 
Hurra, Geschwisterchen ist da - Familie Maus Drucken

 



Was war das für eine Freude. Mit einem dicken Blumenstrauß stand Fips, das älteste der Mäusekinder an der Gartentüre und versuchte die kleineren Geschwister im Zaum zu halten. Es wurde gedrängelt und geschoben und die Neugierde erreichte ihren Höhepunkt als endlich Papa Maus mit dem Auto vor das Haus fuhr.
"Da ist ja unsere Mami", rief Tine erfreut und schob sich behände ein Stückchen weiter nach vorne. Die Wagentüre öffnete sich und alle Mäusekinder stürmten nach vorne um ihre liebe Mäusemama und das neue Geschwisterchen zu begrüßen.
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