Die Kuckucksuhr - Thematik Menschenrechte |
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Dieses nachfolgende Gedicht ist ein Beitrag in der Anthologie "Dafür", dem Buch zum Literaturwettbewerb 2012 "Menschenrechte" der Amnesty International Gruppe Solingen. Es befasst sich mit der schrecklichen Thematik des Kindesmissbrauches.
Die Kuckucksuhr
Am Anfang
Vertrauen, kindliche Unbekümmertheit,
die Hand auf meinen Schultern,
ein Klaps auf meinem Po.
Gemeinsame Stunden, Spielerei
und im Zimmer tickt die Kuckucksuhr.
Dann
Fotos, die ich nicht mochte,
die Hand, die jeden Laut erstickt.
Angsterfüllt und voller Schmerz.
Geschenke und erkauftes Schweigen
und im Zimmer schreit die Kuckucksuhr.
Später
Scham und abgrundtiefer Hass.
Geduldet, geschändet und beschmutzt,
der Kindheit betrogen.
Lautloser Schrei der Einsamkeit
stimmt ein in den Takt der Kuckucksuhr.
Nach Jahren
keimendes Vertrauen, zaghafter Lebensmut,
deine Liebe als Balsam auf verbrannter Haut.
Mein Herz in deinen Händen.
Endlich loslassen, tränenüberströmt.
Ich hasse Kuckucksuhren,
aber ich will wieder leben.
© Heidemarie Andrea Sattler
Info zur Anthologie
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Immer noch |
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Wunde Füße
schieben sich
über den Weg,
schleppend
mit letzter Kraft.
Zittrige Hände
halten
das kleine Bündel,
seufzend,
voll der Wehmut.
Ängstliches Herz,
gewürgt
vom grausamen Kriegsgeheul,
erfleht
deine offenen Hand.
Einfach Leben - mehr nicht.
© Heidemarie Andrea Sattler
Dafür
Anthologie zum Literaturwettbewerb "Menschenrechte" 2012
Amnesty International & custos verlag
Preisträger 2.Platz
Literaturwettbewerb 2007
Autoren Plattform Manfred Wrobel
"Völkerwanderung in unserer Zeit"
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Odem |
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Wenn der Wind
durch dunkle Wolken weht
und der Regenbogen
das nasse Erdreich küsst,
wenn das Licht der Hoffnung
meine müden Augen sanft umfängt
und deine Hand zu meiner findet,
dann, ja dann
atme ich Mensch.
© Heidemarie Andrea Sattler
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Der Maler |
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Der Maler
Bewegte Hände
im Pinseltakt,
Gedanken,
die fließend
zu Farben finden
um zwillingsgleich
ein Abbild
deiner Selbst
zu zeichnen.
© Heidemarie A. Sattler
In Gedanken an meinen Bruder
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Fliege frei |
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Breite die Arme aus und fliege,
spüre die Kraft des klaren Gedankens,
die pure Lust in dir.
Breite deine Seele aus und steige
ohne Anlauf, ohne Kraftanstrengung,
denn es ist alles in dir.
Du musst keinen hohen Berg erklimmen,
dich nicht durch dichten Dschungel quälen
oder einen Weltrekord im Sprint erringen.
Lausche in dich hinein.
Fliege frei und jetzt!
© Heidemarie Andrea Sattler
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